Hans – F. Radbert
eine Hommage an einen besonderen Menschen
Opernsänger und Stimmbildner 1911 – 2002
Hans-F. Radbert, geboren 1911 in Nassenhuben bei Danzig, war ein bedeutender Gesangspädagoge und leidenschaftlicher Lehrer.
Er lebte und unterrichtete zunächst von 1946 – 1957 in Bückeburg.
Dann zog es ihn nach Hamburg, wo er 1957 – 1963 im Konservatorium für Musik in Klein-Flottbek tätig war.
1963 – 2000 wirkte er in dem von ihm gegründeten „Opernstudio Radbert“ in der Stresemannstraße.
Immer wieder behandelte er neben seiner Tätigkeit als Gesangspädagoge erfolgreich auch kranke und überanstrengte Stimmen, Briefe dankbarer Patienten finden sich in der Galerie.
Für Hans-F. Radbert war es sein Verdienst und besonderer Stolz, dass in den Jahren 1964 – 1969 mehrere seiner Schüler für ein Stipendium der Hamburgischen Staatsoper und der Univercity of Indiana ausgewählt wurden.
Junge angehende Opernsänger, die kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung standen, sollten in den USA (Indiana, Bloomington) die Möglichkeit zur umfassenden Vorbereitung auf den Beruf erhalten. Für diese Chance, initiiert durch den damaligen Staatsoperndirektor Herbert Paris, wurden in den Jahren 1964 – 1969 ausschließlich Schüler von Hans-F. Radbert aufgrund ihrer beeindruckenden Gesangsleistungen ausgewählt.
1964 Wilfried Plate und Franz Grundheber
1964/65 Franz Grundheber
1966 Helmut Grundmann
1969 Marlene Reininghaus und Peter Schuba
Beeindruckt von der gesanglichen Leistung Wilfried Plates und Franz Grundhebers besuchte Staatsoperndirektor Herbert Paris das Opernstudio Radbert, um sich selbst ein Bild von der Arbeit dort zu machen. Er bedauerte, nicht allen begabten Studierenden zu einem Stipendium an der Indiana University verhelfen zu können, wollte aber dennoch fördernd eingreifen und erwirkte die Möglichkeit, dass die Gesangstudierenden des Opernstudios Radbert alle weiteren Fächer, die für die Vorbereitung auf eine Bühnenlaufbahn dienlich sind (Schauspielunterricht etc.) extern an der Hochschule für Musik in Hamburg belegen dürfen. Auch nahmen viele Studierende der Hochschule für Musik im Opernstudio Radbert Gesangunterricht.
Erdmute Schröder (Sopran)
Marlene Reiningshaus-Kluge (Sopran)
Günther Schmolla (Bass-Bariton)
Margarete Klein-Rinne (Sopran)
Hertha Haensgen (Sopran)
Renate Radbert (Alt)
Peter Roth-Ehrang (Bassbariton)
Wilfried Plate (Tenor):
Durch das Hamburger Opernstudio Radbert wurde es Wilfried Plate als erstem Austauschschüler ermöglicht, ein Jahr lang an der Indiana Universität seine musikalischen Fähigkeiten zu vervollkommnen.
In seiner Freizeit – tagsüber arbeitete Plate bei einer Versicherung- hatte er bei Hans-Friedrich Radbert so viel gelernt, dass er vor der „Paritätischen Prüfungskommission an der Hamburgischen Staatsoper“ die Zwischenprüfung als Opernsänger bestand. Nach dieser Prüfung wurde er vom Staatsoperndirektor H. Paris für das Stipendiat in Blooming vorgeschlagen.
Ins Leben gerufen hatte diese Austauschmöglichkeiten 1964 der Staatsoperndirektor Herbert Paris, unterstützt von Interdant Rolf Liebermann. Wilfried Plate und Franz Grundheber waren die Ersten, die sich in den USA weiterbilden durften.
H. Paris wandte sich regelmäßig an Hans-F. Radbert, dessen Schüler und Schülerinnen sich dann bewarben.
Wilfried Plate schloss sein erstes Engagement, einen 3-Jahres-Vertrag mit der Hamburgischen Staatsoper, direkt nach der Rückkehr aus Amerika ab.
Kleiner Hamburg-Spiegel — Von Hamburg nach Indiana — Darüber spricht man am Theater (Die Welt, 22.08.1964)
Franz Grundheber (Bariton)
studierte zur gleichen Zeit wie W. Plate im Gesangsstudio Radbert, absolvierte gemeinsam mit ihm die Zwischenprüfung zum Opernsänger und wurde ebenfalls für das Stipendiat ausgewählt. Auch Franz Grundheber arbeitete nebenbei, dank eines Stipendiums der Stadt Hamburg aber nur halbtags, in einem Verlag.
Grundheber blieb noch ein weiteres Jahr in den USA und bekam danach einen Vertrag mit der Hamburgischen Staatsoper.
Von Hamburg nach Indiana — Darüber spricht man am Theater (Die Welt, 22.08.1964)
Erdmute Schröder
bestand die Abschlußprüfung zur Opernsängerin ebenfalls erfolgreich. In einem Rechenschaftsbericht einer Bühnenvermittlungsagentur an das Begabtenförderungswerk wird auf die ausgezeichnete Ausbildung im Opernstudio Radbert hingewiesen.
Zeitungsbericht, Brief Bühnenvermittlung, Brief Martha Mödl
Auch Peter Schuba (Bass)
machte sein Hobby zum Beruf und kehrte seiner Tätigkeit als Studienassessor am Johanneum, wo er Deutsch und Russisch lehrte, den Rücken. Im Gesangsstudio Radbert nahm er Unterricht und konnte sich derart perfektionieren, dass auch er für einen Austausch zwischen Hamburg und Bloomington ausgewählt wurde.
Auch er wurde nach seiner Rückkehr an die Hamburgische Staatsoper verpflichtet.
Darüber spricht man am Theater (Die Welt, 30.08.1968)
Gemeinsam mit Franz Grundheber stand er 1972 in „Tosca“ auf der Bühne:
Marlene Reiningshaus-Kluge (Sopran),
die ebenfalls dreieinhalb Jahre bei Hans- F. Radbert „nebenbei“ studierte, bekam gemeinsam mit Peter Schuba ein Stipendium für die Indiana-Univercity.
Darüber spricht man am Theater (Die Welt, 30.08.1968)
Günther Schmolla (Bass-Bariton)
bekam sein erstes Engagement für die Spielzeit 1966/67 an der Flensburger Bühne. Sein Opern-Debüt bestand er sehr erfolgreich in einer Tannhäuser-Aufführung in der Rolle des Landgrafen.
Zeitungsartikel:
Erfolgreiches Operndebüt in Tannhäuser (Mindener Tageblatt, 07.10.1966)
Webers Freischütz (1969)
Ankündigung des ersten Engagement (Die Welt, 16.12.1965)
Das Amt Windheim berichtet: in Hamburger Opernstudio ausgebildet (1966)
„Der Wildschütz“ in Flensburg (05.02.1968)
Margarete Klein-Rinne (Sopran)
Lieder und Arien – gesungen von Margarete Klein
Hertha Haensgen (Sopran)
erhielt ebenfalls ihre Gesangsausbildung im Opernstudio Radbert.
1967/1968 bekam sie ihr erstes Engagement am Landestheater Detmold, wo ihr so bedeutende Partien wie die Amelia in Verdis „Ein Maskenball“ und die Santuzza in Mascagnis „Cavalleria rusticana“ sowie die Mutter in Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ anvertraut wurden.
Weitere Engagements führten sie 1970 ans Stadttheater Rendsburg und 1971 – 1983 ans Landestheater Niederösterreich in St. Pölten.
Es folgten Tourneen mit der „Münchner Opernbühne“ und dem „Johann-Strauß-Operettentheater“ durch Deutschland und Österreich.
Zeitungskritiken:
Ein Maskenball (Der Patriot, Lippstadt, 26.09.1967), Ein Maskenball (Lippische Landes-Zeitung Nr. 217, 19.09.1967), Ein Maskenball (Lippische Rundschau, 21.09.1967)
Neue Stimmen in „Hänsel und Gretel“ (Westfalen-Blatt, 8.11.1967), „Hänsel und Gretel“ mit neuer Besetzung (Lippische Landeszeitung, 08.11.1967)„Cavalleria rusticana“ (Westfälische Rundschau, 10.01.1968)
„Viktoria und ihr Husar“ ein Operettenerfolg (St. Pöltner Neue Zeitung, 06.12.1979)
„Saison in Salzburg“ – Saisonoperette von Fred Raymond (St. Pöltner Nachrichten, 04.03.1980), „Saison in Salzburg“ (NÖ Nachrichten)
Fotos:
Tournee „Orpheus“, Münchner Opernbühne, mit Benno Kusche
Figaro -Gräfin mit Hans-Christian Andersen
Renate Radbert
Hörprobe: Samson und Dalila – mon cœur s’ouvre a ta voix
Konzert in Kleinflottbek — Zeitungskritik
Peter Roth-Ehrang
Der an der Hamburgischen Staatsoper engagierte Bassbariton kam bis zu seinem frühen Tod (1966) regelmäßig ins Studio, um seine Stimme von Hans-Friedrich Radbert kontrollieren und weiterbilden zu lassen.
Ilse Waschmann
Landwehr 25
22087 Hamburg
Kontakt: info@radbert.de
Technische Realisation
Silke M. Zacharias – Worpswede
Tel: 04792 – 951731
Quelle: http://www.e-recht24.de